Julia Weber, Der Bleimantel
- 13. Mai 2011
Zu wenig Luft. Zu viele Schlösser.
Abends begann es zu regnen. Am nächsten Tag regnete es tagelang.
Sie sehen nicht, was sie sehen. Sie wollen nur sehen, was gemeint ist, aber das hat der Regisseur nicht gefilmt.
Julia Weber bewegt sich in ihrer Kunst zwischen (Druck-)Grafik, Street Art und Malerei. Mit einfachen Techniken wie dem Linolschnitt erzeugt sie Serien, die eigentlich keine sind, denn jeder Druck ist durch kleine, sehr willkommene Fehler einzigartig. Die Drucke werden durch Einritzen, Überzeichnen und einfärben mit Druckwalzen nachbearbeitet und häufig mit kurzen Texten ergänzt. Die meist kleinformatigen Arbeiten kehren das Innerste nach außen und befassen sich inhaltlich mit Zuständen am Rand von irgendetwas, stets changierend zwischen dem Liebäugeln mit Stabilität und dem gefürchteten wegbrechen des sicheren Bodens.
Meine drei größten Interessensgebiete sind Kunst, Sprache und das ratio-emotionale Innenleben des Menschen als parasitäre Lebensform — zwischen diesen drei Polen bewegen sich folgerichtig meine Arbeiten.
Zitat: Julia Weber
Einschränkungen sind für mich ein großes Thema. Durch die Verwendung einfacher, oft bewußt fehlerhafter Techniken nehme ich von vorneherein den Anspruch und die Möglichkeiten von Gleichförmigkeit oder gar Perfektion. Diese Beschneidung des Denkbaren gibt mir einen sicheren Rahmen, in dem ich kreativ sein kann, in dem ich fokussiere, anstatt zu verallgemeinern.
Zitat: Julia Weber